Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Unterleichtersbach (Gemeinde Oberleichtersbach, Kreis Bad Kissingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen      
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde   
    
In Unterleichtersbach bestand im 18./19. Jahrhundert eine kleine jüdische Gemeinde. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.  
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1832 36 jüdische Einwohner; weitere Zahlen liegen noch nicht vor. 
   
1806 werden als jüdische Familien am Ort genannt (mit den noch traditionellen Namen): Moses Joseph mit Frau und vier Kindern, Moses Isaak mit Frau und fünf Kindern, Abraham Isack mit Frau und acht Kindern.  
  
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Unterleichtersbach auf insgesamt sieben Matrikelstellen die folgenden jüdischen Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Abraham Isaak Strauß (privilegierter Makler), Israel Abraham Strauß (Handel mit Schnittwaren und Mobilien), Feibel Abraham Strauß (Handel mit Schnittwaren), Beierle, Witwe von Joseph Kaufmann (Handel mit Schnittwaren), Viktor Moses Kaufmann (Handel mit Schnittwaren), Joseph Moses Kaufmann (Handel mit Schnittwaren), Moses Isaac Kahn (kleiner Warenhandel).  
  
Im benachbarten Oberleichtersbach wird auf einer Matrikelstelle Gelle, die Witwe von Koppel Hahn genannt, die sich durch Betteln ihren Lebensunterhalt besorgen musste.   
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde einen Betraum, bereits 1792 als "Judenschule" erwähnt. Die Gemeinde gehörte bis 1892/93 zum Bezirksrabbinat Gersfeld, danach zum Distriktsrabbinat Bad Kissingen. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst im jüdischen Friedhof Pfaffenhausen beigesetzt (vgl. die dort abgebildeten Seiten aus der Hammelburger Amtsrechnung 1772 mit der Nennung der Beisetzung von Natans Sohn aus Unterleichtersbach).     
   
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts sind die jüdischen Familien vom Ort verzogen. Anfang der 1870er-Jahre war zumindest noch eine Familie Kaufmann am Ort. 1871 löste sich die Gemeinde auf, die noch am Ort lebenden jüdischen Personen schlossen sich der jüdischen Gemeinde in Bad Brückenau an.  
 
Für die jüdischen Viehhändler in der Umgebung blieb bis weit ins 20. Jahrhundert hinein das "Gasthaus zum Hirschen" Treffpunkt für den Viehhandel. Das Gasthaus lag an der Hauptstraße zwischen Hammelburg und Bad Brückenau mit den Abzweigungen nach Schondra und Detter.      
    
Von den in Unterleichtersbach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Wilhelmine (Minna) Binheim geb. Kaufmann (1865, später in München wohnhaft), Ida Kaufmann (1871, später in München wohnhaft), Joseph Kaufmann (1872, später in Brückenau wohnhaft).     
      
      
      
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Unterleichtersbach gefunden.   

  
  
  
Fotos     

Fotos zur jüdischen Geschichte in Unterleichtersbach sind nicht vorhanden.   
      
Ein Grabstein von Ester Straus geb. zu Unterleichtersbach
 (geb. 22.11.1821, gest. 13.12.1890) steht im jüdischen Friedhof 
in Bad Kissingen
 
   

    
     

Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Oberleichtersbach     

Literatur:  

Israel Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 120; 1992² S. 128.   
Cornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces / Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen. Schweinfurt 1992. 
dieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt 1800 bis 1945 / Yesteryear's Neighbours. Traces of German Jews in the administrative district of Bad Kissingen focusing on the period 1800-1945.  Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den Autoren/obtainable from: E-Mail.    Info-Blatt zu dieser Publikation (pdf-Datei). Zu Unterleichtersbach S. 105-106.   
Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 97.   

   
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Stand: 11. Januar 2017