Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

  
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in der Region" 
 
zur Übersicht über die jüdischen Friedhöfe in Unterfranken  
  

Miltenberg (Kreisstadt, Unterfranken) 
Die jüdischen Friedhöfe 
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde            
    
Siehe Seite zur Synagoge in Miltenberg (interner Link)    
   
   
Zur Geschichte der jüdischen Friedhöfe   
    
Einen ersten jüdischen Friedhof gab es in Miltenberg bis zur Judenverfolgung während der Pestzeit 1348/49. Er wird 1336 genannt. Vermutlich ist er bei dieser Verfolgung, die zum Untergang der jüdischen Gemeinde führte, zerstört und abgeräumt worden. Es ist nicht bekannt, wo sich der Friedhof befand, möglicherweise im Bereich des späteren alten Friedhofes. 
        
Anfang des 15. Jahrhundert begruben die Miltenberger Juden ihre Toten auf dem Frankfurter Friedhof. Noch im 15. oder im 16. Jahrhundert dürften dann auf dem bis dahin angelegten alten jüdischen Friedhof am Burgweg die in Miltenberg verstorbenen Juden beigesetzt worden sein (eine kleine Gemeinde bestand bis zur Vertreibung im Dreißigjährigen Krieg). Ende des 17. und 18. Jahrhundert wurden die Verstorbenen der in Miltenberg wieder bestehenden Gemeinde in Kleinheubach beigesetzt. 
        
Seit der Mitte des Jahrhunderts wurde der alte jüdische Friedhof offensichtlich wieder belegt (ältester lesbarer Grabstein nach der Dokumentation von Oded Zingher s.u. ist von 1752; nach einer Darstellung des jüdischen Lehrers in Miltenberg von 1927 war der damals älteste lesbare Grabstein von 1812). Vom Gelände her ist durchaus möglich, dass das mittelalterliche Friedhofsgelände Anfang des 19. Jahrhunderts zur Anlage neuer Gräber aufgeschüttet worden ist. Als Besonderheit sind drei Nischengräber entlang der Mauer am Burgweg zu sehen. Als im Zusammenhang mit einer Verbreiterung des Burgweges die Mauer auf das Friedhofsgelände gesetzt wurde, sparte man die Gräber als Nische in der Mauer aus. Die Friedhofsfläche umfasst 17,20 ar. Der in Miltenberg geborene, nach England ausgewanderte und im Jahr 1916 verstorbene Wilhelm Klingenstein vermachte der Stadt Miltenberg 1000 Pfund mit der Maßgabe, das Geld zur Instandsetzung und Unterhaltung des alten jüdischen Friedhofes an der Stadtmauer zu verwenden.  
       
Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete sich die volle Belegung des alten Friedhofes ab. 1899 kaufte die israelitische Kultusgemeinde ein Grundstück zur Anlage eines neuen Friedhofes am Klausrain. Dieser Friedhof wurde seit 1904 belegt. Er ist von einer massiven Steinmauer umgeben. Die letzte Beisetzung war im Dezember 1941. Die Friedhofsfläche umfasst 14,40 ar.
    
    
Lage der Friedhöfe    
  
Der alte Friedhof liegt zwischen der Stadtmauer und dem Burgweg. 
Der neue Friedhof liegt südwestlich der Stadt am Klausrain, erreichbar über die Monbrunner Straße.   

Lage des alten jüdischen Friedhofes in Miltenberg:
links anklicken - der Link zeigt die Lage des Friedhofes am Burgweg an
oder über "Einrichtungen" zu "Friedhof, jüd., Burgweg" 
Lage des neuen jüdischen Friedhofes in Miltenberg:
links anklicken - der Link zeigt die Lage des Friedhofes an der Monbrunner Straße an
oder über "Einrichtungen" zu "Friedhof, jüd., Monbrunner Straße". 

     
    
Link zu den Google-Maps  
(der grüne Pfeil markiert jeweils die Lage des Friedhofes)   

Der alte Friedhof   Der neue Friedhof
 
Größere Kartenansicht 

Größere Kartenansicht

Plan zum alten jüdischen Friedhof in der Datenbank "Historisches Unterfranken":   https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/friedhof/Friedhof_Miltenberg.php?&w=1920&h=1080  
Anmerkung:  Die im Plan mit brauner Farbe markierten Grabsteine sind nicht mehr lesbar. Die grünen Grabsteine sind lesbar und wurden durch Oded Zingher entziffert und ins Deutsche übersetzt. Klickt man auf einen Stein, so sieht man die Daten und viele oder auch nur wenige Informationen zu diesem Menschen, der hier beerdigt wurde. Man kann über die Daten der Person in der Datenbank auf den Friedhof-Plan springen oder auch direkt auf den Grabstein, die Inschrift und die Übersetzung. Wenn man eine Person direkt in der Datenbank sucht und gefunden hat, kann man dort auf Lageplan klicken und der entsprechende Grabstein blinkt. Klickt man auf den blinkenden Stein, erscheint der Grabstein, die Inschrift und die Übersetzung. Man kann aber auch direkt auf Grabstein klicken. Der unten abgebildete älteste lesbare Grabstein hat die Nr. 071.  
   
Plan zum neuen jüdischen Friedhof in der Datenbank "Historisches Unterfranken":  https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/quellen/1038/plan.pdf 
   
  
  
Fotos   

 Der alte jüdische Friedhof im Herbst 2016
(Fotos: Klara Strompf, Aufnahmedatum 23.9.2016;
ältester Grabstein: Foto von Georg Bassarab)
   
   Der älteste lesbare Grabstein von 1752 für
Jehuda Sohn des Benjamin,
gest. 31. Tevet (5)512 = 2. Januar 1752 
 
     
 Panoramaaufnahme  Teilansicht  Teilansicht
     
Der alte jüdische Friedhof im Frühjahr 2005
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 20.3.2005)
Miltenberg Friedhof 109.jpg (66259 Byte) Miltenberg Friedhof 101.jpg (66727 Byte)
  Eingangstor  Hinweistafel 
     
Miltenberg Friedhof 108.jpg (32698 Byte) Miltenberg Friedhof 106.jpg (59823 Byte) Miltenberg Friedhof 105.jpg (57999 Byte)
Tafel zur Geschichte  Blick über den Friedhof zur Stadtmauer  Teilansicht
      
Miltenberg Friedhof 104.jpg (61408 Byte) Miltenberg Friedhof 100.jpg (62417 Byte) Miltenberg Friedhof 103.jpg (62316 Byte)
Teilansichten des Friedhofes
 
Miltenberg Friedhof 102.jpg (56979 Byte) Miltenberg Friedhof 107.jpg (57609 Byte) Miltenberg Friedhof 005.jpg (60721 Byte)
   Grabstein unter einer für die
 Straßenerweiterung des Burgweges
 geschaffenen Überbrückung  
Historisches Foto (Quelle für das 
Foto von Johannes Mühler vor 1945
   
       
       
 Der neue jüdische Friedhof im Sommer 2010 
(Fotos: Hans-Peter Laqueur, Bremerhaven,
 Website www.bethhahayim.info)   
 Miltenberg Friedhof neu150.jpg (155423 Byte)   
  Die Hinweistafel am Eingangstor   
     
Miltenberg Friedhof neu151.jpg (224667 Byte) Miltenberg Friedhof neu152.jpg (195896 Byte) Miltenberg Friedhof neu153.jpg (205755 Byte)
Ansichten der im oberen Bereich des Friedhofsgrundstückes belegten Fläche 
     
Miltenberg Friedhof neu155.jpg (199958 Byte) Miltenberg Friedhof neu154.jpg (206356 Byte) Miltenberg Friedhof neu156.jpg (214200 Byte)
Teilansichten der belegten Fläche  In der Mitte: Grabstein für Josef Halle 
     

       
        
Links und Literatur

Links:  

bullet Website der Stadt Miltenberg  
bulletZur Seite über die Synagogen in Miltenberg (interner Link)  
bulletArtikel von Jochen Müssig in "Frankfurter Allgemeine" vom 2. März 2021: "Der Ruhe die Ruhe lassen..." (über den jüdischen Friedhof Miltenberg): https://www.faz.net/-gxh-a8xjz.   

Literatur:   

bullet Germania Judaica II,2 S. 540-542 und III,2 S. 870-874. 
bulletIsrael Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. 1988 S. 89-92. 
bullet Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in Miltenberg. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern Jahrgang 13 Nr. 78 vom Dezember 1998 S.17-18. 
bullet Ulrich Debler: Die jüdische Gemeinde von Miltenberg. In: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes. Bd. 17. 1995.
bullet

Hermann Neubert: Jüdisches Miltenberg. Einladung zu einem Rundgang. Reihe: Orte jüdischer Kultur 4/2000. Haigerloch 2000.  

    
      

                   
vorheriger Friedhof     zum ersten Friedhof    nächster Friedhof    

                   

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020