Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Roth (Gemeinde Weimar/Lahn, Kreis Marburg-Biedenkopf) 
Jüdischer Friedhof
(Seite erstellt unter Mitarbeit von Barbara Wagner, Geschichtswerkstatt Marburg)   
    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
  
Siehe Seite zur Synagoge in Roth (interner Link)   
     
    
Zur Geschichte des Friedhofes  
    
Bereits in einer Karte aus den Jahren 1766/1769 wird das "Judenbegräbnis" auf dem Geiersberg erwähnt. Der älteste erhaltene Grabstein ist aus dem Jahr 1836 für Anschel Löwenstein aus Fronhausen. Alle älteren Grabsteine sind nicht mehr vorhanden. Die Juden von Fronhausen legten 1873 einen eigenen Friedhof an. 
   
1939 wurde der Friedhof geschlossen, danach durften die Juden nicht mehr in Roth, sondern nur noch auf dem jüdischen Friedhof zu Marburg beerdigt werden. Die Friedhofsfläche umfasste ursprünglich 25 ar, wovon 17 belegt und 8 unbelegt waren. Im Dezember 1942 wurden von der jüdischen Vereinigung in Frankfurt von dem unbelegten Teil des Friedhofes 16 ar an zwei Anlieger verkauft. Auf Wunsch eines jüdischen amerikanischen Offiziers war der Friedhof 1945 in Ordnung gebracht worden. Die Fläche des Friedhofes umfasst heute 8,91 ar.  
   
Text der Informationstafel am Eingang: "Jüdischer Friedhof. Der Besuch des Friedhofes ist am Sabbat (Samstag) und an den jüdischen Feiertagen nicht gestattet. Schlüssel: Gemeinde Weimar/L., 06421/97400, Familie Schultheis, 06426/1468.  
Geschichtliche Information: 18. Jahrhundert Ersterwähnung, 1816 ältester erhaltener Grabstein. Bis Ende 19. Jahrhundert Friedhof für die Synagogengemeinde Roth-Fronhausen-Lohra, danach nur noch für Roth. 1937 jüngster erhaltener Grabstein, 1939 jüngste Bestattung. 1940 Schließung. 1941 Verkauf eines Teiles an die Anlieger. 1941/42 Deportation der jüdischen Familien." 
    
    
Anfang Januar 2012 wurde der Friedhof geschändet. Dabei wurden vier Grabsteine umgeworfen und weitere 16 Grabsteine mit lila Kreuzen, darunter einem Hakenkreuz beschmiert. Die Tat wurde am Ort mit großer Erschütterung aufgenommen. Am 15. Januar 2012 wurde aus Protest gegen die Tat eine Menschenkette um den Friedhof gebildet.   

Presseberichte zur Schändung 2012:     
Bericht in der "Oberhessischen Presse" vom 11. Januar 2012    Bericht in der "Oberhessischen Presse" vom 12. Januar 2012  
Bericht in der "Oberhessischen Presse" vom 13. Januar 2012     
Bericht von Katharina Kaufmann über die Veranstaltung/Mahnwache am 15. Januar 2012 in der "Oberhessischen Presse" vom 16. Januar 2012: "Mahnwache. Hand in Hand in stillem Gedenken. Sie reichen einander die Hände, bilden eine Menschenkette und umkreisen damit einen Ort, der eigentlich ein Ort des Friedens sein soll: der jüdische Friedhof in Roth..."     

     
     
Lage des Friedhofes 
     
Südlich des Ortes auf dem Geiersberg unmittelbar südlich des neuen Baugebietes (erreichbar über Buchenweg oder Tannenweg).  
    
    
Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 24.3.2008)  

Roth Friedhof 151.jpg (60937 Byte) Roth Friedhof 157.jpg (87210 Byte) Roth Friedhof 158.jpg (87412 Byte)
Blick auf den Friedhof Das Eingangstor Die Hinweistafel
     
Roth Friedhof 152.jpg (68412 Byte) Roth Friedhof 153.jpg (74997 Byte)   
Am Eingangstor auf den Säulen, links "FRID", rechts "HOF"   
   
Roth Friedhof 163.jpg (88254 Byte) Roth Friedhof 166.jpg (90435 Byte) Roth Friedhof 154.jpg (73470 Byte)
Teilansichten des Friedhofes Grabstein für Blüm Höchster geb. Stern
 (1818-1887) und Meier Höchster (1818-1892) 
  
   
Roth Friedhof 164.jpg (74907 Byte) Roth Friedhof 155.jpg (79921 Byte) Roth Friedhof 156.jpg (63051 Byte)
   Grabstein für Mathilde Höchster 
geb. Höxter
(1885-1916) 
Grabstein für Giedel Nathan
 (1821-1896) 
     
Roth Friedhof 159.jpg (87717 Byte) Roth Friedhof 161.jpg (116098 Byte)    
Grabstein für Selma Roth 
geb. Stern
(1899-1934) 
Gedenksteine für Angehörige der Familien
 Stern und Höchster, die in der NS-Zeit
 ermordet wurden.
 
  
     

   
     

Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Weimar/Lahn 
Website des Arbeitskreises Landsynagoge Roth e.V.  
Zur Seite über die Synagoge in Roth (interner Link) 
Website der Geschichtswerkstatt Marburg   

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Roth mit Fronhausen und Lohra   
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Roth sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,749   Geburtsregister der Juden von Roth  1824 - 1874; enthält auch Angaben zu Personen aus Fronhausen und Lohra    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v290045      
HHStAW 365,751   Sterberegister der Juden von Roth  1825 - 1874; enthält auch Angaben zu Personen aus Fronhausen und Lohra   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v290071     
HHStAW 365,750   Trauregister der Juden von Roth  1829 - 1874; enthält auch Angaben zu Personen aus Fronhausen und Lohra    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924729        

Literatur:  

Siehe auf der Seite zur Synagoge in Roth   
Fronhausen usw Lit 09010.jpg (91487 Byte)Barbara Wagner, Dieter Bertram, Friedrich Damrath, Friedemann Wagner: 
Die jüdischen Friedhöfe und Familien in Fronhausen, Lohra, Roth 
375 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Marburg 2009.

Zu beziehen über Geschichtswerkstatt Marburg e.V. Schwanallee 37-31, 35037 Marburg 
www.geschichtswerkstatt-marburg.de   
Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V., Lahnstraße 27 (Roth), 35096 Weimar (Lahn)  
www.landsynagoge-roth.de 
Hinweis: Zu einzelnen Stellen im oben genannten Buch liegen Korrekturen vor, die über eine Datei auf einer 
Seite der Geschichtswerkstatt Marburg
heruntergeladen werden können.    

           

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 22. Mai 2016