Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Potsdam (Hauptstadt des Landes Brandenburg) 
Jüdische Friedhöfe 
    

Zur Geschichte der Friedhöfe    
   
Zur Geschichte des bisherigen Friedhofes am Pfingstberg 
  
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst in Berlin beigesetzt. 1743 schenkte Friedrich II. den in Potsdam lebenden Juden ein Stück Land am damaligen Eichberg zur Anlage eines Friedhofes. Friedrich hatte für das Grundstück keine Verwendung, da es an einem Hand lag und von der Stadt aus schlecht erreichbar war. Im Oktober 1743 konnte er eröffnet werden. 1801 wurde er mit einer festen Mauer umgeben (repariert/erneuert in den Jahren 1806, 1810, 1822, 1827 und 1835/36). Dazu ist eine einfache Leichenhalle erstellt worden (ersetzt durch Neubauten 1856 und 1881). Der Friedhof wurde mehrfach erweitet, zuletzt 1874, 1910 bis 1912 und 1920. Im Zusammenhang mit der Erweiterung 1910/11 wurde auch die bis heute bestehende Friedhofshalle erbaut (Architekten Börnstein und Kopp). Die Friedhofsfläche umfasst 93,00 ar. Damit ist der Friedhof der flächengrößte jüdische Friedhof in Brandenburg. 
 
Der Friedhof ist insgesamt gut erhalten. Die Friedhofsanlage mit ihren zwei Gebäuden, der Trauerhalle (in der NS-Zeit geplündert, in der DDR-Zeit als Möbellager zweckentfremdet) und dem Gärtnerhäuschen sowie den 532 historischen Grabanlagen stehen seit 1977 unter Denkmalschutz und gehören seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe.  
  
Aus dem 18. Jahrhundert sind noch zahlreiche Steine vorhanden, darunter auch der älteste Grabstein für die am 25. Februar 1743 hier beigesetzte Frau "Edel". Auch die Gräber und Grabsteine vieler bekannter jüdischer Persönlichkeiten der Stadt sind erhalten. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit einer Dokumentation von ca. 1990 522 Grabstätten gezählt. 1992 wurde der Friedhof durch ein dreiwöchiges Workcamp von Jugendlichen aus fünf Ländern hergerichtet.
 
Der Friedhof war bereits des öfteren Ziel rechtsradikaler Anschläge. U.a. fanden im Jahr 2000 zwei Anschläge statt. Anfang Januar 2001 wurde ein Brandanschlag auf die Friedhofshalle durchgeführt.  
 
In Presseberichten vom Dezember 2011 (Artikel in der "Märkischen Allgemeinen" vom 13. Dezember 2011 "Bald kein Platz für Gräber / Trauerhalle wird saniert", Link zum Artikel) wurde mitgeteilt, dass der Friedhof in absehbarer Zeit voll belegt ist. In Potsdam wurden in den vergangenen Jahren nicht nur Beisetzungen von Toten aus der Stadt, sondern auch aus Königs Wusterhausen, Brandenburg (Havel) und Bernau vorgenommen. Durchschnittlich waren dies zehn Beisetzungen pro Jahr (bei steigender Tendenz auf Grund der Demographie). Ende 2011 war noch die Möglichkeit zur Anlage von ca. 80 Gräber vorhanden. Eine Erweiterungsfläche wurde zunächst im Areal zwischen Puschkinallee, Nedlitzer Chaussee und der Straße "Am Pfingstberg" für möglich gehalten, doch wurde für die Neuanlage eines jüdischen Friedhofes 2012 ein Teil des neuen kommunalen Friedhofes bereitgestellt (siehe unten).  
 
2011/12 wurde die Kuppelhalle (Trauerhalle) des Friedhofes saniert. 
 
2023 wurde die Baugenehmigung zur Vergrößerung des Friedhofes durch ein 19,66 ar großes Grundstück direkt neben dem Friedhof durch die Stadt Potsdam erteilt. Noch 2023 können die Erschließungsarbeiten durch den Landesverband Jüdischer Gemeinden Land Brandenburg beginnen. Vgl. Presseartikel vom 2.2.2023 im "Tagesspiegel".
 
Adresse: Jüdischer Friedhof  Puschkinallee 18  14469 Potsdam   +49 (0)331-55007   
 
 
Neuer jüdischer Friedhof im Bereich des kommunalen Friedhofes (seit 2012) 
 
Seit August 2012 (vgl. Artikel in der "Märkischen Allgemeinen" vom 12. Juni 2012 "Stadt will jüdische Gräber auf kommunalem Friedhof einrichten", Link zum Artikel) ist eine rituelle Beisetzung von jüdischen Verstorbenen auch auf dem kommunalen Friedhof möglich. Im oberen westlichen Teil des neuen kommunalen Friedhofes an der Heinrich-Mann-Allee, in dem bisher keine Beisetzungen stattgefunden haben, wurde eine Fläche umzäunt und vorbereitet (planiert und mit Hecken und Sträuchern bepflanzt). Bis Anfang 2019 wurden bislang vier Beisetzungen vorgenommen, da auf dem bisherigen Friedhof derzeit noch Beisetzungen möglich sind.      
   
   
Lage der Friedhöfe     
  
D
er bisherige jüdische Friedhof liegt am nördlichen Rand von Potsdam am Westhang des "Pfingstberges" (bis Anfang des 19. Jahrhunderts "Eichberg", seit Anlegung des Friedhofes auch "Judenberg" genannt) hinter der russischen Kirche oberhalb des "Russischen Viertels" in der Nähe vom Belvedere. Adresse: Puschkinallee 18
Google-Maps  https://goo.gl/maps/bbucEkFmxWiVakw7A   
 
Der neue jüdische Friedhof liegt im oberen westlichen Teil des neuen kommunalen Friedhofes an der Heinrich-Mann-Allee 25. 
Google-Maps  https://goo.gl/maps/x9jN9cjDyczXCPpNA    
   
   

Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 21.1.2019; die Fotos sind in hoher Auflösung eingestellt)  

Der bisherige Friedhof am Pfingstberg

   
 Blick auf Friedhofswärterhaus und Friedhofshalle  Hinweistafeln am Eingang  Links Friedhofswärterhaus, rechts Friedhofshalle
     
 Friedhofshalle mit Hinweistafel  Neuerer Grabstein mit Levitenkanne  Neues Gräberfeld
     
 Neuere Gräberfelder  
     
Ältere Gräberfelder auf dem 1743 angelegten Friedhofsgrundstück  
     
 
 Ältere Gräberfelder  
     
 Rechts Grabstein für Stadtrat Julius Zielenziger
(1856-1938), links für Sanitätsrat
Dr. Hermann Neumann
(1865-1937)
 Grabstein für Zemach Schönberger
(1852-1906),
Kantor der jüdischen Gemeinde Potsdam 
 Grabstein für Rabbiner Dr. Tobias Cohn
(1826-1904) und Johanna Cohn
geb. Philippson
(1837-19..)
     
 Teilansicht des Friedhofes
  
 Gedenkstein für die in der NS-Zeit aus
Potsdam und Umgebung ermordeten Juden
 Gräber der Familie Hirschberg
 
     
 Reihe von Prominentengräbern im oberen Teil  Gräber der Familie Josephsohn  Gräber der Familie S. Kann
     
 Teilansicht Gräberfeld um 1900
 
  
 Gräber von Siegmund Levy (1854-1923) und
Adeline Levy geb. Grünthal (1862-1925) mit Gedenkinschrift
 für den gefallenen Sohn Adolf Levy (1892-1914)
 Gräberfeld Ende 19.Jahrhundert
/Anfang 20. Jahrhundert
 
     
 Gräberfeld Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert Neues Gräberfeld   Im Vordergrund Gräber von 2018
     
 
 Neuerer Grabstein mit Menora auf Rückseite Blick durch einen Grabstein mit "Davidstern"  
     
     

Der neue Friedhof im neuen kommunalen Friedhof  

   
 
Blick auf den jüdischen Bereich
im neuen kommunalen Friedhof
Das Eingangstor
 
 
     
 
 Seit 2016 neu angelegte Gräber   
     

   
   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte        

Juni 2016: Als Gehwegplatten verwendet - Kindergrabsteine entdeckt 
Artikel von Gudrun Janicke in den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" vom 28. Juni 2016: "Jüdischer Friedhof in Potsdam Jüdische Kindergrabsteine als Gehwegplatten entdeckt
Auf dem Jüdischen Friedhof in Potsdam wurde ein alter mit Grabsteinen gepflasterter Weg entdeckt. Darunter sind auch zwei Kindergrabsteine.

Potsdam - Ein mit alten Grabsteinen gepflasterter Weg ist auf dem historischen Jüdischen Friedhof in Potsdam entdeckt worden. Bei Arbeiten für einen neuen Zugang zur Begräbnisstätte seien sie ans Tageslicht gekommen, sagte Norbert Blumert, Mitarbeiter der Heiligen Bruderschaft Chewra Kadischa, die sich um die rituelle Bestattung jüdischer Verstorbener kümmert. Die 'Märkische Allgemeine Zeitung' hatte berichtet, dass der etwa sechs Meter lange Weg mit Grabsteinen - die Inschriften nach unten - gepflastert war. Unter den Grabtafeln sind auch zwei Kindergrabsteine. Einer erinnert in deutscher und hebräischer Inschrift an Louis Wolff, 1846 im Alter von fünf Jahren gestorben. Der andere ist dem 1855 im Alter von neun Monaten gestorbenen Felix Ehrlich gewidmet.
Platten soll nun restauriert und dann wieder aufgestellt werden.
In Abstimmung mit dem Denkmalschutz würden die Platten restauriert, sagte Blumert. Abschließend sollen sie würdevoll aufgestellt werden. Anhand der Sterbedaten und alter Friedhofsunterlagen konnte der frühere Platz der Gräber auf dem Areal auf dem sogenannten Kinderfriedhof lokalisiert werden. Unklar sei, wie auf den Gehweg gelangten. Der Friedhof wurde Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt. Der letzte Grabstein wurde 1942 gesetzt. (dpa)" 
Link zum Artikel  
 

Juli 2019: Führungen über den jüdischen Friedhof                                       

Artikel von Steffi Pyanoe in den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" vom 10. Juli 2019: "Jüdischer Friedhof Führung durch Potsdams Geschichte. Der Jüdische Friedhof in Potsdam wird noch genutzt, ist aber auch ein Ort der Stadtgeschichte. Die Urania bietet regelmäßig Führungen an.
Potsdam
- Die Toten konnten sie nicht vertreiben. Der Jüdische Friedhof am Fuße des Pfingstbergs blieb, auch nachdem die Nazis die Synagogengemeinde aufgelöst und die jüdische Bevölkerung in den Tod geschickt hatte. Der Friedhof fiel 1942 in den Besitz der Stadt – und man hatte in den 1940er Jahren wohl Wichtigeres zu tun als den Friedhof zu beräumen, vermutet Wolfgang Weißleder. Er verfiel zwar, aber er wurde nicht eingeebnet. 'Man baute allerdings das kriegswichtige Metall ab und plünderte Zäune und Einfassungen', so Weißleder. Heute gehört der kleine Flecken zum Unesco Weltkulturerbe. Am Dienstag fand dort eine Führung der Urania mit Wolfgang Weißleder, Jurist und Experte für jüdische Geschichte, statt. Die Führung war seit langem ausverkauft. 'Ich interessiere mich für Stadtgeschichte', sagte eine Besucherin. 'Ich bin schon oft vorbeigeradelt, war aber noch nie hier drin.'
Es ist eine sehr intensive und berührende Stadtgeschichte, die man auf dem Friedhof entdecken kann. 'Ein steinernes Archiv', sagt Weißleder, wobei er am Ende der Führung ergänzt: In vielen Fällen ergeben sich bis heute aus den Geschichten der Gräber überraschende Verbindungen in die Gegenwart und zu lebenden Nachfahren.
Gegründet wurde der Friedhof 1743, der älteste erhaltene Grabstein stammt von Michael Hirsch, dem ersten Rabbiner der Potsdamer Gemeinde. Der Friedhof wurde mehrmals erweitert, heute umfasst er etwa einen Hektar. Zu DDR-Zeiten kümmerte sich ein Ehepaar, das im Pförtnerhäuschen wohnte, um die Anlage. 1977 kam der Denkmalschutzstatus, seit 1992 werden dort wieder Gläubige bestattet. Das wird nur noch auf etwa hundert jüdischen Friedhöfen in Deutschland praktiziert – von insgesamt etwa 2000. 20 bis 30 Bestattungen sind es jedes Jahr in Potsdam. Und auch während der Führung findet eine Beerdigung statt, was den Nachmittag ins Jetzt holt.
Wer den Ort chronologisch entdecken will, beginnt in der Mitte. Die frühen Grabsteine sind verwittert, oft sind die Inschriften allerdings auch zerstört. Manche der Natursandsteine neigen sich müde talwärts. Die Schrift: Hebräisch. Weiter oben am Hang, im 19. Jahrhundert, kommt die Deutsche Sprache dazu, meist als Übersetzung des hebräischen Texts. Die Grabmale werden individueller, die Familien größer. Das Selbstverständnis als normaler Bürger einer Stadt und des Deutschen Reichs zeigt sich in Grabmalen wie dem der Familie Levy. Sohn Adolf Levy – 'ausgerechnet Adolf', sagt Weißleder, 'aber das war damals ein ganz moderner Jungsname' – starb im ersten Weltkrieg.
Ein Eisernes Kreuz schmückt das Grab des Gefallenen. Unweit die Grabstätte des Potsdamers Wilhelm Kann, Sohn einer angesehenen jüdischen Familie, deren letzte Nachkommen in den Vernichtungslagern der Nazis umkamen. Sie konnte mithilfe der John-Gersmann-Stiftung kürzlich restauriert werden. 'Hier war kaum etwas erhalten, alles war baufällig und einsturzgefährdet', so Weißleder. Der Stifter, ein aus Potsdam stammender Holocaust-Überlebender, war ein Glücksfall für den Friedhof. Gersmanns persönliche großzügige finanzielle Unterstützung ermöglicht bis heute wichtige Arbeiten und Restaurierungen, auch der 2001 aufgestellte Gedenkstein für die Opfer des Holocaust wurde von Gersmann gespendet, der sich 2003 ebenfalls hier beerdigen ließ.
Selbst gedichtete Verse auf den Grabmalen. Einige Ecken des Friedhofs erzählen schließlich von wenngleich kurzen Zeiten einer gewissen Normalität, zum Beispiele Grabmale von Familien des Potsdamer Bildungsbürgertums und Unternehmertums. Bernhard Zielenziger, geheimer Sanitätsrat, soll aufgrund seines ganzheitlichen Behandlungsansatzes sogar bei Hofe angesehen gewesen sein. Er verstarb 1906 und ließ von ihm selbst gedichtete Verse auf dem Grabmal anbringen.
Eine Generation später lebte Raphael Josephson, Jurist, Vorsitzender der Kammer, Stadtverordneter und Vorsitzender der Synagogengemeinde. Er verstarb 1934 in seiner Heimat. Seine Frau Martha wurde zehn Jahre später in Theresienstadt ermordet. In der sich mehrere Meter entlang der Mauer erstreckenden Anlage blieben zwei für die Namenstafeln Angehöriger gedachte Felder frei: das Ende einer Familie.
Inschriften auf hebräisch, russisch und deutsch. Die Natur überdeckt hier dennoch alles mit einer wilden Schönheit; Farne, Wiesenblumen, Brombeergestrüpp, darüber dichte Baumkronen. Unten am Hang wird es bunt und modern. Die Gräber sind nicht nur mit Steinchen, wie es der jüdischen Tradition entspricht, sondern auch mit Blumen geschmückt. Die Inschriften sind oft dreisprachig: hebräisch, russisch und deutsch. Es ist an diesem Tag ein friedlicher Ort."
Link zum Artikel     

  
   

Links und Literatur 

Links: 

bulletWebsite der Stadt Potsdam   
bullet Wikipedia-Artikel zum jüdischen Friedhof in Potsdam  
bulletDokumentation der Universität Potsdam zum jüdischen Friedhof Potsdam https://www.uni-potsdam.de/de/juedische-friedhoefe/friedhof-potsdam mit Unterseiten zur Geschichte der jüdischen Gemeinde, zur Geschichte des Friedhofes, zur Anlage des Friedehofes mit Lageplan und Belegungsliste.   
bulletWebsite juedische-friedhoefe.info mit Seiten zum jüdischen Friedhof in Potsdam: https://www.juedische-friedhoefe.info/friedhoefe-nach-regionen/brandenburg/oberhavel/potsdam.html   
bulletWebsite der Chewra Kadischa e.V. Land Brandenburg zum jüdischen Friedhof Potsdam: http://www.chewrakadischa-blb.de/Judische-Friedhofe/Kreisfreie-Stadt-Potsdam/kreisfreie-stadt-potsdam.html  
bullet Informationen zum jüdischen Friedhof bei potsdam-abc.de   

Literatur:   

bullet Robert Kaelter: Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Potsdam. Reprint. Edition Hentrich Berlin 1993.
bullet Martina Strehlen: Der jüdische Friedhof in Potsdam. Geschichte und älteste Grabsteininschriften [1743-1849]. Berlin 1992.
bullet Zeugnisse jüdischer Kultur S. 103-106.
bullet Brocke/Ruthenberg/Schulenburg S. 555-562; Brocke/Müller S. 221-222. 
bullet 2017 erschien im Universitätsverlag Potsdam in 2. Auflage die Broschüre "Spurensuche auf dem Jüdischen Friedhof Potsdam. Eine Handreichung für den Unterricht". Sie ist das Ergebnis eines 2015/16 durch die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" geförderten und auf Initiative des Projektteams entstandenen Projektes. Hierbei konnten sich Schülerinnen und Schüler des Potsdamer Humboldt-Gymnasiums im Rahmen eines Seminarkurses intensiv mit dem jüdischen Erbe ihrer Stadt auseinandersetzen.
Das Heft ist über den Buchhandel (ISBN 978-3-86956-374-9, 53 Seiten; 7,50 €) oder direkt beim Verlag erhältlich: http://verlag.ub.uni-potsdam.de/cgi-bin/publika/view.pl?id=920. Darüber hinaus steht es zum kostenlosen Download auf dem Publikationsserver der Universität zur Verfügung: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:517-opus4-97276.
bullet Anke Geißler-Grünberg: Jüdischer Friedhof Potsdam. Dokumentation - Geschichte - Erinnerungsort. 2 Teile. Harrassowitz-Verlag. 2023.
Zu dieser Publikation Informationen von der Verlagsseite: Der Jüdische Friedhof in Potsdam am Pfingstberg wurde 1743 angelegt und kontinuierlich bis in die NS-Zeit belegt. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts gab es vereinzelte Begräbnisse mit Bezug zur alten Jüdischen Gemeinde Potsdams; mehrere Gedenkanlagen wurden errichtet. Mit mehr als 500 historischen Grabanlagen, seinem Ensemble aus Friedhofsbauten sowie aufgrund seiner Landschaftsarchitektur gehört dieser Ort heute zum UNESCO-Welterbe.
Teil 1 von Anke Geißler-Grünbergs Studie ist der Geschichte des Friedhofs gewidmet. Nach einem Blick auf die Rolle der Jüdischen Gemeinde Potsdams als Eigentümerin des Friedhofs erfolgt unter Auswertung von umfangreichem Archivmaterial eine detaillierte Darstellung der Geschichte des „Guten Ortes“. Eine Untersuchung sämtlicher Grabmale auf unterschiedliche Gestaltungsmerkmale visualisiert und rekonstruiert die Veränderungen in der erhaltenen Sepulkralkultur. Abschließend richtet sich der Fokus auf den Umgang mit dem Friedhof als Ort der Erinnerung.
Teil 2 bietet die Dokumentation von 370 Grabanlagen. Um den Friedhof in seiner Gesamtheit abzubilden, wurde die 1992 erfolgte Teildokumentation der 158 Grabsteine des gesamten ältesten Begräbnisfeldes ergänzend hinzugenommen. Mit mehr als 1.000 Fotos wird hier ein einmaliges Zeugnis der Brandenburger Juden dokumentiert. .

Artikel zur Buchvorstellung: Teil 1: https://www.hagalil.com/2023/03/der-juedische-friedhof-potsdam/ und Teil 2: https://www.harrassowitz-verlag.de/Jüdischer_Friedhof_Potsdam/titel_7142.ahtml.
Link zur Verlagsseite (Harrasowitz-Verlag): https://www.harrassowitz-verlag.de/Jüdischer_Friedhof_Potsdam/titel_7143.ahtml     

  
    

                   
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Stand: 30. Juni 2020