Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Mühlhausen (Kreisstadt, Unstrut-Hainich-Kreis) 
Jüdische Friedhöfe 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde               
    
Siehe Seite zur Synagoge in Mühlhausen (interner Link)  
  
  
Zur Geschichte der Friedhöfe      
    
In Mühlhausen gab es einen jüdischen Friedhof seit dem späten Mittelalter. Er wurde erstmals 1417 genannt und lag vor der Burgpforte an dem auch "Judenberg" genannten Burgwall. 1509 befand sich der Friedhof in christlichem Besitz. 1850 wurde der Friedhof mit dem Bau der Burgbrauerei erneuert (Friedhof "an der Burg"). 1898 wurden er anlässlich einer Straßenerneuerung zerstört. Es ist nicht bekannt, was mit den Grabsteinen geschah.
   
Ein neuer jüdischer Friedhof wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neben dem 1906 angelegten (heute nicht mehr benutzten) evangelischen Friedhof angelegt. Kapelle und Leichenhaus dieses Friedhofes wurden für christliche wie jüdische Beisetzungen genutzt. Auf dem Friedhof sind etwa 150 Grabsteine erhalten. Die Friedhofsfläche umfasst etwa 15 ar. Der Friedhof wurde auch nach 1945 vereinzelt belegt
.    
    
    
Die Lage des Friedhofes  
  
Östlich der Eisenacher Straße zwischen Heinrich-Pfeiffer-Straße und Martini-Schule. 
   
   
Plan   

Lage des jüdischen Friedhofes in Mühlhausen auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken:
  der Link zeigt direkt die Lage des jüdischen Friedhofes an.
(alternativ über "Einrichtungen zu "Friedhof, jüdisch")

  
  

Fotos 
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 28.4.2011)      

Fotos des neuen Friedhofes

Muehlhausen Friedhof 140.jpg (218958 Byte) Muehlhausen Friedhof 141.jpg (218719 Byte) Muehlhausen Friedhof 147.jpg (216062 Byte)
Blick auf den am östlichen Rand des nicht mehr bestehenden 
städtischen Friedhofes gelegenen jüdischen Friedhof 
Eines der beiden 
Eingangstor  
        
Muehlhausen Friedhof 162.jpg (207487 Byte) Muehlhausen Friedhof 142.jpg (158551 Byte) Muehlhausen Friedhof 150.jpg (172616 Byte)Muehlhausen Friedhof 161.jpg (71191 Byte)
Unteres 
Eingangstor
Einer der gusseisernen "Davidsterne"
in der Einfriedung 
Gefallenendenkmal für die nichtjüdischen 
und jüdischen Gefallenen des 
Ersten Weltkrieges am Rand des
 jüdischen Friedhofes 
   
     
        
Muehlhausen Friedhof 143.jpg (157985 Byte) Muehlhausen Friedhof 144.jpg (151325 Byte) Muehlhausen Friedhof 151.jpg (148662 Byte)
Teilansichten des Friedhofes  
     
Muehlhausen Friedhof 145.jpg (177679 Byte) Muehlhausen Friedhof 146.jpg (168614 Byte) Muehlhausen Friedhof 149.jpg (212499 Byte)
Teilansichten des Friedhofes  
     
Muehlhausen Friedhof 148.jpg (170208 Byte) Muehlhausen Friedhof 157.jpg (199096 Byte) Muehlhausen Friedhof 155.jpg (213992 Byte)
Blick vom Bereich des 
Gefallenendenkmals  auf den Friedhof 
mit abgelegten Grabsteinfragmenten
Grabstein ganz links für Isaak Heilbrunn
 (1839-1913), in der Mitte (klein) für 
Lina Rosenberg geb. Emanuel (1856-1917)
Grabstein Mitte für Michael Bon (1817-1901) 
   
        
Muehlhausen Friedhof 152.jpg (137632 Byte) Muehlhausen Friedhof 153.jpg (190620 Byte) Muehlhausen Friedhof 154.jpg (172689 Byte)Muehlhausen Friedhof 154a.jpg (88336 Byte)
Grabstein für Richard Wallach 
(1859 - 1925)  
     Grabmal für "unsere geliebte Tochter" 
Klara Koppel (?)
        
Muehlhausen Friedhof 158.jpg (204900 Byte) Muehlhausen Friedhof 159.jpg (179771 Byte) Muehlhausen Friedhof 160.jpg (188195 Byte)
Grabstein Mitte für Selmar Bergmann
 (1840-1910) und Johanne Bergmann 
geb. Spiegelberg
(1851-1928) 
Teilansicht des Friedhofes
im unteren (nördlichen) Bereich 
Grabmal rechts für Charlotte Goldschmidt
 geb. Kahn
(1855-1922) und 
Callmann Goldschmidt (1855-1927) 
    
      
   Muehlhausen Friedhof 156.jpg (185301 Byte)   
   Grabstein rechts der Mitte für 
Gottlieb Cahn mit "segnenden Händen" 
der Cohanim  
  
        

    
    
 Presseberichte zum Friedhof   

November 2013: Schüler und Konfirmanden pflegen den Friedhof 
Artikel von Jasna Leonhardt in der "Thüringer Allgemeinen" vom 6. November 2013 (Link zum Artikel): "Konfirmanden pflegen jüdischen Friedhof in Mühlhausen
Mühlhausen. "Wieso sollen wir denn den jüdischen Friedhof sauber machen?" - das soll Teja Begrich, Pfarrer der Kirchengemeinde St.Nicolai, schon häufig gefragt worden sein. In jedem Jahr würde jemand diese Frage stellen.
Der Mühlhäuser Pfarrer antwortet geduldig und auf alle Fragen. Damit werden die Siebt- und Achtklässler nicht nur für das Thema Holocaust sensibilisiert, sondern auch für einen Teil der Geschichte ihrer Stadt.
Bereitwillig kamen auch gestern Nachmittag zahlreiche Schüler und Schülerinnen. Die Witterungsverhältnisse machten den Jungen und Mädchen nichts aus. Mit Gummistiefeln und der richtigen Kleidung legten die Konfirmanden und Vorkonfirmanden los: sie befreiten den Friedhof vom Laub. Auch kleine Äste, die auf den Gräbern lagen, oder das Moos, das auf den Grabsteinen wächst, entfernten sie. Dabei nahmen sie sich Zeit, guckten in jede Ecke und gingen ihrer Tätigkeit gewissenhaft nach. Nach getaner Arbeit konnten sich die fleißigen Helfer bei Tee aufwärmen und mit Schaumküssen stärken.
Erinnerungsgang führt durch die Stadt. Mittlerweile gibt es diese Aktion seit über zehn Jahren. Sie findet immer kurz vor dem 9. November statt. Dem Tag, an dem im Jahr 1938 Juden verfolgt, misshandelt und ihre Synagogen angebrannt worden - die Reichspogromnacht.
Für Samstag, 18 Uhr, ist eine Gedenkveranstaltung geplant. Auch 75 Jahre nach der sogenannten Kristallnacht soll den Opfern gedacht werden. Dafür wird sich zunächst auf dem jüdischen Friedhof getroffen, im Anschluss durch die Stadt zur Synagoge gelaufen. Bei diesem Erinnerungsgang sollen die Namen der jüdischen Mitbürger vorgelesen werden, die Opfer jener Nacht geworden sind.
Teja Begrich verdeutlicht: "Es dürfen am Samstag alle teilnehmen, wir werden in einer ökumenischen Gemeinsamkeit diese Gedenkveranstaltung begehen." Dass die Beteiligung der Menschen in den vergangenen Jahren zugenommen hat, erfreute den Pfarrer aus Mühlhausen. "     

  
   

Links und Literatur

Links:  

bullet Website der Stadt Mühlhausen  
bulletZur Seite über die Synagoge in Mühlhausen (interner Link)  

Literatur:  

bulletZeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer. Berlin 1992. S. 278-280. 
bulletMichael Brocke/Christiane E. Müller: Haus des Lebens. Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Leipzig 2001.
bulletMichael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). Berlin 1994. S. 505-509.
bullet Rolf Aulepp: Die Mühlhauser Synagogen und der jüdische Friedhof nach der Kristallnacht von 1938: 1987. 
bullet Germania Judaica II,2 S. 550-553; III,2 S. 885-893 (jeweils Lit.).   
bulletIsrael Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de) 2007. Zum Download der Dokumentation (interner Link) Zu Mühlhausen: S.  180-189.  

    
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 18. Mai 2020