Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Durlach (Stadt Karlsruhe) 
Jüdische Geschichte / Betsaal

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletAus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe  
bulletZur Geschichte des Betsaales / der Synagoge   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde      
  
In Durlach lebten Juden bereits im Mittelalter (1340 Jüdin von Durlach in Speyer genannt; 1349 Judenverfolgung), dann wieder im 16. Jahrhundert (1547 Baruch und Gottschalk mit ihren Familien), vermehrt erst seit dem Ende des 17. Jahrhunderts.  
  
Nach Überlieferungen am Ort gab es in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg möglicherweise einen jüdischen Friedhof im Bereich der noch vorhanden Flur "Judenbusch" (Stadtwiki Karlsruhe: Artikel "Im Judenbusch")
 
Im 18. Jahrhundert bestand eine kleine Gemeinde mit eigenen Einrichtungen; seit 1894 war Durlach Filialgemeinde von Grötzingen.  
 
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde vermutlich 1714 mit über 100 Personen erreicht. Nach der Gründung Karlsruhes 1715 ging die Zahl der Juden in Durlach stark zurück. 1797 lebten hier noch fünf jüdische Erwachsene und neun Kinder. 
 
Zwischen 1825 und 1875 wurden bei den Volkszählungen nie mehr als sechs Juden am Ort registriert. Dann nahm ihre Zahl wieder zu.
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Berthold Falk (geb. 6.5.1899 in Malsch, vor 1914 in Durlach wohnhaft, gef. 21.7.1918) und Unteroffizier Hermann Schmalz (geb. 8.5.1897 in Durlach, vor 1914 in Grötzingen wohnhaft, gef. 24.4.1918). 
  
1925 wurden 60 jüdische Einwohner in Durlach gezählt. 
      
Nach 1933 ist ein Teil der jüdischen Einwohner auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Repressalien und der Entrechtung aus Durlach weggezogen oder emigriert. Beim Novemberpogrom 1938 kam es zu Übergriffen gegen jüdische Geschäfte und Einwohner. Am 22. Oktober 1940 wurden die letzten jüdischen Einwohner in das Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich deportiert.      
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
  
Zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Aus dem 17./18. Jahrhundert:  Grabstein der Hinle bat Jizchak mi-Turlach 
Dazu ein Beitrag von Günter Boll: als pdf-Datei eingestellt  

Rechts: Grabstein im jüdischen Friedhof in Mackenheim der am 
11. September 1707 gestorbenen Hinle, Tochter des Jizchak - seligen
  Andenkens - von Turlach (= Durlach), [erste] Ehefrau des parnass
 u-manhig
(Gemeindevorstehers) Marx Günzburger 
von Breisach; auffallend ist die Schlichtheit des
 (zerbrochenen) Grabsteines  
Mackenheim G Hinle bat Jizchak.jpg (253663 Byte)  
     

    
     
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe     
Anzeige der Badischen Bürsten-Fabrik Süß Weil & Cie. (1901)  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Juli 1901: "Lehrling gesucht. 
Unter günstigen Bedingungen kann ein ordentlicher junger Mann, mit guter Schulbildung Stellung als Lehrling bei uns finden. Schabbat und Feiertag frei. 
Badische Bürsten-Fabrik, Süß Weil & Cie.
Durlach - Karlsruhe."       

      
      
      
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge 
    
Aus dem Mittelalter und bis zum 17. Jahrhundert sind keine Einrichtungen bekannt. Vermutlich war die Zahl der Juden dafür jeweils zu gering.  
    
    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte 

Juni 2012: In Durlach werden die "Stolpersteine" gereinigt   
Artikel in den ka-news.de vom 16. Juni 2012: "Stolpersteine in Durlach: Putzaktion gegen das Vergessen..."  
Link zum Artikel   

        
     

Links und Literatur 

Links: 

bulletWebsite der Stadt Karlsruhe 
bullet Website des Historischen Vereins Durlach   

Literatur:

bulletFranz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden. 1968. S. 149-150.
bulletGermania Judaica II,1 S. 181.
bulletHeinz Schmitt (Hg.) unter Mitwirkung von Ernst Otto Bräunche und Manfred Koch: Juden in Karlsruhe. Beiträge zu ihrer Geschichte bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung. Karlsruhe 1988. 1990² (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 8). Zu Durlach darin die Beiträge von Susanne Asche S. 21-41 und 189-218. 
bulletSusanne Asche: Durlach - Staufergründung, Fürstenresidenz, Bürgerstadt. (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 17). Karlsruhe 1996.
bulletSigmund Metzger: Festschrift zum Hundertjährigen Jubiläum der Erbauung der Synagoge in Grötzingen. Grötzingen 1899. Reprint: Evangelische Kirchengemeinde Karlsruhe-Grötzingen (Hg. Ulrich Schadt). Karlsruhe-Grötzingen 2002.
bulletsynagogenbuch-1.jpg (32869 Byte)Joachim Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt, Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial, Jerusalem. Stuttgart 2007. 
bulletWawern Lit 020.jpg (54262 Byte)Thomas Schnitzler: "Das Leben ist ein Kampf". Marianne Elikan - Verfolgte des Nazi-Regimes. Tagebuch, Briefe und Gedichte aus Trier und Theresienstadt. Wissenschaftler Verlag Trier 2008. ISBN 10: 3868211004   ISBN 13: 978-3868211009.   
Zu diesem Buch: Marianne Elikan, 1928 als sogenanntes 'Mischlingskind' im badischen Durlach geboren, kam 1932 als Pflegekind zu dem jüdischen Ehepaar Wolf nach Wawern. Während des Novemberpogroms wurde das Wohnhaus der Familie von einem Nazi-Schlägertrupp verwüstet. Im Juni 1939 wurden die Wolfs nach Trier zwangsevakuiert. Die Juden lebten dort nun in speziellen 'Judenhäusern', während ihnen im täglichen Leben immer mehr Beschränkungen auferlegt wurden. 1940 meldete sich bei der Familie unerwartet Mariannes leiblicher Vater. Der 'arische' Vater bot an, seine Tochter bei sich aufzunehmen. Doch einen Besuch bei ihm in Frankfurt empfand Marianne als bedrohlich und sie entschloss sich, trotz des ungewissen Schicksals zu ihren Pflegeeltern zurückzukehren.
Die Trennung der Familie erfolgte zwei Jahre später gewaltsam: 1942 wurde Marianne Elikan alleine in das tschechische Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. In ihrem Tagebuch beschreibt Marianne Elikan eindringlich den alltäglichen Schrecken von Theresienstadt. Am Ende gehörte sie zu den wenigen Tausend Überlebenden. Weniger Glück hatten ihre Angehörigen, die in den Vernichtungslagern ermordet wurden. Trotzdem kehrte Marianne Elikan nach ihrer Befreiung nach Trier zurück, wo sie bis 2002 lebte. Allerdings wurde ihr das Erbe ihrer ermordeten Pflegeeltern verweigert. (Quelle).
       

         
  
         

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013